Piemont, abseits der klassischen Reiserouten
Eine Seniorengruppe im Skiclub Pforzheim unternahm im Juli eine einwöchige Reise in das Südpiemont mit den Themen Wandern – Kultur – Genuss.
Die Wanderziele in den Seealpen waren das Rifugio Migliorero im Vallone dell` Ischiator, einem Seitental des Valle Stura sowie das königliche Jagdschloss - heute Rifugio Valsaco - in der Felsenarena der Hochebene Pian del Valasco im Valle Gesso. Das Gipfelziel Cima della Lombarda 2801m - an der Grenze zu Frankreich - wurde über die Südwestroute bestiegen.
Auf einer Wanderung im Valle Grana besuchte die Gruppe das im Sommer bewohnte Bergdorf Colletto. Weiter die Berghänge ansteigend wurden die Bergdörfer Valliera und Campofei erreicht. Bereits im vorletzten Jahrhundert wurden die Bergdörfer verlassen um in der beginnenden Industrialisierung leichtere Arbeitsbedingungen zu finden, als in den armen und kargen Bergregionen. In den letzten Jahren entwickelte sich eine Rückbesinnung und eine Initiative ermöglichte einen teilweise Wiederaufbau der verfallenen Gebäude in der alten Tradition, jedoch mit neuer Technologie im Innenbereich.
Eine Fahrt führte in das Val di Susa mit einer Besichtigung der spektakulären Klosteranlage Sacra di San Michele auf dem Monte Pirchiriano, in der teilweise die Filmaufnahmen zu dem Film „Im Namen der Rose“ stattfanden. Im Gewölbekeller der Casa Ronsil in Chiomonte wurde uns bei einer Weindegustation die erlesenen Kostbarkeiten der autochthonen Rebsorten des Tales mit grosser Leidenschaft präsentiert. Ein roter Eiswein „Vino del Ghiaccio“ krönte den Abschluss. Die jahrhundertealten Terrassen mit den Rebstöcken zählen zu den höchstgelegenen Europas und erreichen eine Höhe bis 1200m. Die steilen Berghänge und die kleinen Rebflächen gestatten nur eine mühevolle manuelle Bearbeitung.
Am letzten Tag wurde das alte Markgrafenstädtchen Saluzzo besucht. Ein Bummel durch den Samstagsmarkt mit seinen fast unerschöpflichen Angeboten. Mit einer Besteigung des Torre Civica (Stadtturm) erhielten wir bei einer 360 Grad Vogelperspektive eine umfassende Information über die Stadt und dem Umfeld am Rande der Poebene. Eine organisierte Stadtführerin durchstreifte mit uns die alten Gassen, erklärte die historischen Gebäude und die Geschichte der Stadt.
Während unserem Aufenthalt im Hotel „Albergo del Viale“ in Valgrana genossen wir eine besonders herzliche Gastfreundschaft. Ein 6-Gang Menü mit piemontesischen Spezialitäten und Weinen aus der Langhe und dem Roero-Gebiet rundeten die Tage ab.