Eindrücke vom Frühlingsausflug der Nordic Walker
vom 21. April 2022
vom 21. April 2022
Der Neuschnee war nach dem trockensten März aller Zeiten dringend notwendig in den Stubaier Alpen und er kam gerade noch rechtzeitig für unsere Skihochtouren rund um die Franz Senn Hütte.
Am Samstag war unser Ziel die innere Sommerwand (3122 m) über die Kräulscharte. Der Weg von der Scharte aus über den frisch eingeschneiten Grat war auch mit angelegten Steigeisen mühsam und als die Wolken immer dichter wurden haben wir - das Gipfelkreuz bereits zum Greifen nahe - den Rückweg angetreten. Die Abfahrt war bei anfänglich Null Sicht abenteuerlich und einige frische eingeschneite Felsen hinterließen bleibende Eindrücke in Kanten und Belägen...
Für den Sonntag war die Wetterprognose erneut durchwachsen. Die Ruderhofspitze (3473 m) hatten wir daher nur optional auf dem Plan und als Ziel die obere Hölltalscharte (3244 m) anvisiert. Die Sonne schien aber vom frühen Morgen an von einem wolkenlosen Himmel. Also gaben wir Gas und spurten in knapp fünf Stunden den gesamten Aufstieg bis zur Scharte durch bis zu 50 cm hohen Neuschnee. Beim Anblick des gewaltigen, 700 m langen und frisch eingeschneiten Blockgrats der uns noch vom Gipfel der Ruderhofspitze trennte, reifte schnell die Erkenntnis, dass dieser am heutigen Tag keine vernünftige Option mehr darstellte. Wir haben uns daher direkt mit einer Traumabfahrt durch den besten Pulverschnee des Jahres belohnt und uns vor der Talabfahrt in der Hütte noch einen Apfelstrudel gegönnt.
Fazit: Das Wetter war viel besser als es die Vorhersage hätte erwarten lassen. Zusammen mit der hochmotivierten Truppe, die sich sehr engagiert in die Touren eingebracht hat, sei es beim Spuren im Tiefschnee, beim Bergen von abgestürztem Material, durch Vorführen der perfekten Tiefschneetechnik oder mit lokaler Ortskenntnis, hat es uns riesigen Spaß gemacht. Wir freuen uns auf die nächsten Touren – gerne auch wieder zur Franz Senn Hütte, die wir wärmstens weiterempfehlen können.
Martin & Anja
Tief in der Nacht zum 19. Februar starteten 13 unerschrockeneren Rider aller Altersklassen, aus sämtlichen Richtungen Süddeutschlands nach Chamonix, um nun endlich die letztjährig
ausgefallene Jubiläumsausfahrt zu erleben. Ersehntes Ziel war’s im höchstgelegenen Freeride-Gebiet der Alpen 5 unvergessliche Tage zu verbringen, die breiten Noses der Bretter in den
eisigen Gipfelwind zu halten und rasante Performances im Powderparadies vor den Kulissen von Mont Blanc, Grand Dru, Grandes Jorasses zu liefern.
Zeitig angekommen im urigen Chalet mit direktem Blick auf die Aiguilles du Midi, ging’s mit gewohnter Zielstrebigkeit zügig weiter nach Argentière zur Grand-Montet-Bahn, wo die beiden
vorausgeeilten Wohnmobilisten die 15 köpfige Truppe komplettierten.
Ab jetzt war purer Freeride-Spaß angesagt. Tag 1 hieß einfahren, ausprobieren und in den Top-Runs austoben. Ein kurzer Aufstieg ermöglichte grandiose Tiefschneeabfahrten in
abwechslungsreichen Powderhängen. Die Profi-Guides Leo, Peter, Anja und Barbara sorgten mit gelände- und gletscherkundigem Knowhow, sowie ausgefeilten Technik-Tipps dafür, dass die Risiken der wilden Ritte überschaubar blieben.
Nach der abendlichen Rückkehr in die gemütliche Selbstversorgerlodge trugen Kochtalente feinste Gerichte für die entkräfteten Körper auf.
Das Programm für den sonnigen zweiten Tag stand fest: durch den Mt.Blanc-Tunnel nach Courmayeur, mit der Skyway-Panoramabahn auf die Punta Helbronner und von dort durch ein
paar steile Couloirs speeden, um darauf kilometerlang durch das Vallée Blanche zurück nach Chamonix zu surfen. Die Fahrt durch dieses gigantische Gletscherpanorama lässt keinerlei Skifahrerwünsche mehr offen.
Am nächsten Tag war Schönwetterpause, Sturm, Warnstufe 4 und Schneefall war angesagt. Prima Gelegenheit, die Schneeketten zu testen und im Skigebiet etwas Technik und nützliche
LVS-Übungen zu trainieren. Der Schneefall versprach tiefen Power für den Folgetag. Im Skigebiet von Les Houches verhießen lange Waldschneisen und steile Abfahrten bei herrlichem Panorama und schönstem Sonnenschein einen besonderen Skitag. Wem dies zu langweilig erschien, konnte einfach quer durch lichte oder dichte Wälder cruisen, so dass links und rechts die Nadelbäume stoben. Dabei konnten mutige Sprünge aus erstaunlichen Höhen bewundert werden. Zu Mittag wurde noch ein blitzschneller Abstecher auf die Aiguilles du Midi möglich, eine Vorhut testete schon mal die für den nächsten und letzten Tag anberaumte über 20 km lange legendäre
Abfahrt, wieder durch das Vallée Blanche.
Last Run am Tag 5: Mit kühner Linienführung überwindet die Gondel von Chamonix aus einen Höhenunterschied von gut 2700 Metern auf die 3842 m hohe Aiguille du Midi. Oben
angekommen, schnell noch ein paar Panoramafotos geschossen, musste ein schmaler, steiler, in den Hang gehackter, mit Seilen gesicherter Abwärtspfad zum Start der Skiabfahrt überwunden werden - nichts für schwache Nerven. Und wieder die atemberaubende Abfahrt durch die faszinierende Gletscherlandschaft, umgeben von Granitzacken und Türmen aus Eis über spaltenreiches Gelände. Erschreckend gut erkennbar ist der Rückgang des Eises an den vom Gletscher glatt polierten Felsen. Schließlich verlief die Route entlang des kilometerlangen Eisstroms des Mer de Glace und endete an einer in den Felsen verankerten Treppe, die es schweißtreibend zu erklimmen galt, um mit der Gondel zur Zahnradbahn, und mit dieser wieder nach Chamonix zu gelangen.
Mit einem Berg an einmaligen Eindrücken im Kopf, schnell noch das Häusel piekfein hinterlassen, fuhr die wilde Horde glücklich und zufrieden zurück in die Heimat.
MMK
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